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SoundSoap 2 (Audioreinigungs-Software)

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Rund anderthalb Jahre nach der Veröffentlichung von SoundSoap (siehe Testbericht) kommt das lange erwartete Upgrade SoundSoap 2, das neben kleinen Verbesserungen auch die von vielen Anwendern gewünschte Integration von Crackle and Click Entfernung enthält. Zudem wurde auch noch ein „Weichspüler“ eingebaut, der die zum Teil recht harsche Behandlung der Audiostrukturen wieder etwas ausgleichen soll. 

Kompatibel!

Nicht nur läuft SoundSoap 2 unter Mac OSX und Windows XP (home & prof.) als standalone Programm, SoundSoap 2 ist DirectX, VST und nun auch Rtas und AU kompatibel, was die Einbindung in so ziemlich alle Audio- und Multimediasoftware gestattet. 

Für wen?

Sound Soap 2 ist speziell für den Durchschnittsanwender gedacht, der sich nicht lange mit technischen Finessen und Handbüchern rumschlagen will – es ist also mit einer „Point and shoot“ Kamera zu vergleichen, im Gegensatz zu einer professionellen Speigelreflexkamera (für den Audiospezialisten hat BIAS ja inzwischen Sound Soap Pro entwickelt). Die Version 2 wird nun besonders im Hinblick auf die Millionen Musikliebhaber angeboten, die ihre kostbare LP-Sammlung ins digitale Zeitalter hinüberretten und auf CD brennen wollen. 

Wozu?

Im Werbetext heisst es, dass SoundSoap 2 (zusätzlich zu der schon von der Version 1 bekannten Noise Reduction) mühelos all die Kratzer- und Nadelgeräusche entfernt, und zwar mit der Bedienung eines einzigen Schiebereglers und ohne den „guten“ Audioanteil zu beeinträchtigen.

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Testobjekt

Natürlich habe auch ich eine beachtliche LP-Sammlung, die nur darauf wartet, auf CD gerettet zu werden. So wählte ich dann mein schlimmstes Exemplar, eine über 45 Jahre alte Vinylscheibe, die 100te von Malen abgespielt worden war (später kopierte ich die meisten LPs auf Kassette, um das Original zu schonen). Die Kid Ory Scheibe war mein ideales Testobjekt für die „Klangseife“ 2. 

Test

Das Handbuch (pdf-File auf der CD) schlägt vor, dass man sich von rechts nach links durcharbeitet. Zuerst versucht man also mit dem „Remove Click and Crackle“ Schieberegler eine optimale Stellung zu finden.

Als nächstes folgt die Hauptgeräuschentfernung, wie wir sie schon von der Version 1 kennen.

Zuletzt kann man dem gereinigten Audio mit dem „Enhance“ Regler wieder zu mehr „Glanz“ verhelfen.

 

Ideal ist natürlich, wenn man eine „Leerstelle“ hat, in der nur das Plattengeräusch ohne Musik zu hören ist. Wenn man SoundSoap 2 an so einer Stelle „lernen lassen“ kann, ist der Erfolg resp. die Qualitätsteigerung sehr gut. Etwas schwieriger ist es, wenn man schon alle Pausen rausgeschnitten hat und nur Stellen mit Musik vorhanden sind. Dann bleibt nichts anderes übrig, als von Hand nachzubessern, d.h. mit den beiden virtuellen Knöpfen zu spielen, bis das Resultat optimal ist. Dies soll man anhand des „Noise only“ Knopfes vornehmen: Beim Abhören des Signals, das SoundSoap 2 rauswaschen will, sollte möglichst wenig musikalischer Anteil vorhanden sein (ist ja klar, oder!)

 

Den Remove Click & Crackle Regler schob ich langsam nach oben, entschied mich dann etwa für die Mittenposition. Dann suchte ich die Leerstelle zwischen zwei Stücken und drückte die „Learn noise“ Taste. Wow, was für ein Unterschied! Zur Sicherheit kontrollierte ich mit „noise only“ das „Schmutzwasser“ – perfekt: Nur Lärm. Zu guter Letzt versuchte ich nun den „Enhance“ Regler, der anscheinend wie ein Loundness Regler wirkt (hebt Bässe und Höhen an). Hier muss man vorsichtig vorgehen, schnell hat man zuviele Höhen und ist wieder in einem Rauschbereich. Doch alles in allem ein beeidruckendes Klangerlebnis.

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Hier mein Ergebnis (nicht akustisch, sondern „nur“ visuell, aber nicht minder beeindruckend!)

 vorher

 

 

nachher

 

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Fazit

Dass SoundSoap effizient und einfach bestehende Audiofiles von unerwünschten Nebengeräuschen „reinigen“ kann wurde schon in meinem ersten Test klar. In der zweiten Auflage hat die Software nochmals einen draufgelegt. Vor allem die „Remove Click & Crackle“-Funktion ist überzeugend, die „Enhance“-Sektion für mich eher ein nettes Zusatzgeschenk, das mit Fingerspitzengefühl und Vorsicht einzusetzen ist.

Wer drauf und dran ist, sein Vinyl-Sammlung zu digitalisieren, sollte sich SoundSoap 2 unbedingt näher anhören, denn die Anwendung ist wirklich simpel einfach und das Preis-Leistungsverhältnis ausgezeichnet.

Besitzer von SoundSoap 1 sollten in zwei Fällen unbedingt upgraden: Im Falle der LP-Sammlung, oder wegen der AU Unterstützung, die nun auch den direkten Einsatz in Logic, Garageband oder gar FinalCut zulässt.

 

Christian Hunziker

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