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Korg PA1x/Pro OS 2.5

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Besitzer eines PA1x oder eines Pa1x Pro können sich freuen: In regelmässigen Abständen werden sie von Korg mit Betriebssystemupdates verwöhnt. Manche Updates bieten nur kleine Verbesserungen, andere hingegen erweitern die PA1 durch neue Funktionen. So wie bei dem grossen Update auf Version 2. Bei der neusten 2.5er Version handelt es sich auch um ein grosses Update und in „alter“ PA-Tradition auch noch gratis!

Ich möchte mit meinem Bericht nicht auf jedes Detail dieses Updates eingehen, sondern vielmehr die Rosinen herauspicken und bewerten. Eine genaue Auflistung und Beschreibung der neuen Funktionen finden Sie in einer PDF Datei, welche Korg zusammen mit dem Update zur Verfügung stellt. Das alles können Sie von der Korg Homepage oder der speziellen PA1 Homepage gratis herunterladen.

Song-Marker

Yamaha machte es mit Tyros vor: Sogenannte Song-Marker teilen ein MIDI File in Abschnitte ein, die dann beim Abspielen aufgerufen werden können. Vorbei sind die Zeiten, in denen man das tanzfreudige Publikum von der Tanzfläche bitten muss, nur weil das MIDI File endet. Eine Strophe mehr, ein Refrain mehr, alles kein Problem.

Korg machte das mit OS 2.5 nun nach und auch die MIDI Files der PA1 lassen sich nun in Abschnitte einteilen. Die Anwahl der Marker ist allerdings nicht ganz so treffsicher auszuführen wie bei Tyros. Dieser bietet dazu nämlich spezielle Taster. Bei der PA1 muss man über das Touch-Display arbeiten. Dafür kann man bei der PA1 mehr als 4 Marker (das ist die Grenze bei Tyros) einrichten.

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Best GM Sound

Diese Funktion, welche sich global für Sequenzer 1 und 2 separat einschalten lässt, tauscht die angeforderten GM-Sounds eines Standard MIDI Files mit den „guten“ PA1 Sounds aus. Somit sollen MIDI Files auf Anhieb besser klingen, ohne grosse Editierarbeit. Ich muss sagen, dass das zum grössten Teil auch so ist. Die interne Umrechnungstabelle, welche die Standardsounds in PA1 Sounds umwandelt, leistet gute Arbeit. Manchmal kommt es aber auch vor, dass der ersetzte Sound nicht so ganz passen will, aber dann kann man immer noch mit dem professionellen Sequenzer der PA1 selber Hand anlegen. 

Im Zusammenhang mit MIDI Files möchte ich auch noch die neue Fast-Play Funktion erwähnen. Diese startet ein MIDI File sofort. Die Takte, welche die Programmwechselbefehle und die Controllerdaten enthalten, werden vorab eingelesen und die Wiedergabe startet sofort  bei der ersten Note nach Betätigung von Start. Sehr gut. Aber auch hier schielte Korg zum grossen Konkurrenten Yamaha. Tyros macht das nämlich auch. Aber es spricht natürlich nichts dagegen, gute Funktionen der Konkurrenz zu übernehmen.

Leider ist aber der Wiedergabestart bei MP3 Daten immer noch alles andere als „fast“. Immer noch startet die Wiedergabe einer MP3 mit einer deutlichen Verzögerung. Ich meine zwar, es ist etwas besser geworden, aber sicherlich immer noch nicht gut. Schade, schade! Mittlerweile habe ich die Hoffnung aufgegeben, dass es hier jemals eine Lösung geben wird.

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Überschreiben der Werksklänge

Die Werksklänge können ab sofort durch eigene Sounds ersetzt werden. Einen selbst  erstellten Klang kann man mit dem „Write Sound”-Menübefehl des Sound-Modus nun auch im „Factory”- Bereich sichern. Warum? Ganz einfach! Sie möchten z.B. das Drumset eines Styles abändern, indem Sie allen Instrumenten etwas weniger Hall geben (hier ist es nämlich manchmal etwas zuviel des Guten). Sie ändern also dieses Set und sofort greifen die Styles welche das Set benutzen auf diese Einstellung zurück. Das geht schnell und einfach, ohne alle Styles einzeln anpassen zu müssen.

Auch sonst kann man sich natürlich durch diese Funktion von ungeliebten Klängen trennen und dafür seine eigenen Kreationen sichern.

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Expert-Akkorderkennung

Es steht nun auch eine „Expert”-Akkorderkennung zur Verfügung. Diese optimiert den „Fingered 2”-Modus dank Unterstützung von Akkorden ohne bzw. mit anderem Grundton, die z.B. im Jazz, in der Fusion-Musik und anderen Genres verwendet werden. Diese Akkorderkennung eignet sich besonders für Jazz-Klavierakkorde. Sie brauchen den Grundton also nicht zu spielen, wenn dieser bereits von der Bass-Spur gespielt wird. 

So die Beschreibung aus der Zusatzanleitung für OS 2.5. In der Praxis leistet diese Akkorderkennung auch wirklich gute Dienste. Man hat völlige Kontrolle über den Bass, was allerdings voraussetzt, dass man seine Spielweise in der linken Hand anpasst. Wer meine Besprechung über das Buch „Styles & Patterns“ gelesen hat, weiss was ich meine. Dieses wendet sich zwar an das AI-System von Yamaha, kann aber auch auf die Korg zu Teilen übertragen werden.

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Zum Schluss!

Man kann Korg wirklich nicht genug dafür loben, dass neue Betriebssysteme in regelmässigen Abständen erscheinen. Betrachtet man das PA1 seit Version 1.x, hat das Instrument enorm viel dazugelernt. Das ist wirklich kein selbstverständlicher Service. Die meisten Konkurrenten bieten das in dieser Form nicht an. Man kann nur hoffen, dass die Korg Ingenieure noch lange Freude an der Weiterentwicklung ihrer PA1 haben  und der interne Speicherplatz für das Betriebssystem gross genug ist, um weitere schöne Updates aufnehmen zu können.

Christian Deinhardt

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