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Griffin Technologies G4Port

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Lieferumfang
Einbau
Probleme
Fazit
Wer einen G4 sein eigen nennt und (wie ich) noch ein Arsenal altehrwürdiger MIDI-Geräte und -Interfaces (in meinem Fall zwei MTP II von MotU) im Rack hat, ist ja nicht unbedingt gewillt, gleich nochmals tief in die Tasche zu greifen und neue USB MIDI Interfaces anzuschaffen. Hier heisst die Lösung G4Port und kommt von der Firma Griffin Technologies, die auch noch viele andere interessante Kleinprodukte für den Mac herstellt.

Internes Modem opfern

Obschon ich darüber viele Artikel verschlungen und in Foren immer wieder dieselben Aufschreie gelesen hatte, glaubte ich es immer noch nicht: Externe USB-to-Serial Wandler funktionieren zwar mit vielen Druckern und einigen Modems, doch für MIDI eignen sie sich nicht. Erst nachdem ich selbst diverse vergebliche Versuche mit einem Keyspan USA-28X (das laut Hersteller eine gewisse MIDI Kompatibilität haben soll) hinter mir hatte, gab ich klein bei und entschied mich für einen G4Port. Dass ich dabei mein internes Modem opfern musste, schmerzte mich nun nicht mehr, war dieses doch seit meiner Migration zu ADSL ohnehin inaktiv.
Allerdings kann ich nun auch den "internen Fax" nicht mehr benützen, doch der war auch nur ein- zweimal im Jahr gefragt.

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Lieferumfang

In der Kartonschachtel findet man (neben viel Luft) den G4Port in einem antistatischen, versiegelten Kunststoffbeutel, zwei selbstklebende Velcropatches (zur Befestigung der nicht mehr benötigten Modembuchse), eine vorgelochte PCM-Abdeckung (falls man die serielle G4Port-Buchse lieber bei einem nichtbenützen PCM Steckplatz montiert), eine bebilderte Einbauanleitung und eine CD-Rom mit den benötigten Treibern für OS 9 und OS X.

Einbau

Der G4Port besteht aus zwei Teilen: einer kleinen Platine, die genau auf den Multistecker der entfernten Modemplatine passt und einem Kabel, dessen Ende in einer seriellen Buchse mündet, die sich einfach anstelle der Telefon/Modembuchse montieren lässt. Für die Montage benötigt man nur einen Kreuzschlitzschraubenzieher und etwas Fingerspitzengefühl und etwa 15 Minuten (wovon die Hälfte zum Lesen der Einbauanleitung).

Von der Griffin Homepage holt man sich den resp. die neusten Treiber (gibt es für OS 9 und OS X inkl. Panther!) und installiert diese.

Nach rund einer halben Stunde ist man startklar.

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Probleme

Laut Griffin handelt es sich beim G4Port um ein "dummes" Interface, das nichts verändert, also keine Daten verbiegt, sondern nur Daten weiterleitet. Somit seien Probleme meistens nicht vom G4Port, sondern von anderen Faktoren wie MIDI Interfaces und/oder Kabel abhängig.

Ich hatte ein Problem: Das Interface wurde zwar vom Apple System Profiler erkannt, doch das MIDI Interface reagierte nicht. Ich versuchte es mit diversen Kabeln – und siehe da: Eine völlig esoterische Kabelkombination mit zwei seriellen Verlängerungen funktionierte, während ein original MotU Kabel den Dienst versagte.

Ich verbrachte Stunden damit, herauszufinden, wo der wirkliche Fehler lag, denn das MotU Kabel funktionierte einwandfrei mit meinem alten Rechner. Ich kontaktierte auch den Customer Service von Griffin Technologies, der umgehend und vorbildlich reagierte (Zeitdifferenz berücksichtigt).

Mittlerweile weiss ich, dass zwischen Modemsockel und Platine ein Wackelkontakt besteht. Ich nehme an, dass mir die Firma Dataquest ein "Vorführmodell" geliefert hatte, dessen Steckkontakt nicht sauber auf den Sockel passte.

Nach einigen E-Mails mit Dustin vom Griffin Tech Support wurde mir die rasche Erledigung des Problems zugesichert – Ausfälle beim G4Port seien ja enorm selten. Und wirklich: 10 Tage später brachte mir die Post einen kompletten Gratisersatz, direkt aus den USA von Griffin Nashville. Das nenne ich Kundendienst!

Schnell war der neue G4Port eingebaut (alt raus – neu rein) und seither funktionieren all meine MIDI-Gerätschaften via 2 MPT II wie in alten Zeiten.

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Fazit

Der G4Port ist eine 100% empfehlenswerte Sache für Fälle wie den meinen. Ach ja, der Preis: In der Schweiz bezahlt man zwischen 69 und 90 Franken, im Euroland sollte er also für rund 50 Euro erhältlich sein. Da ich damit meine beiden MTP II weiterhin benützen kann, ist das mehr als nur ein guter Deal.

Christian Hunziker

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