x

Logic Pro 6 (1)

xxx

Er ist da!
Kopierschutz
OS 9 - OS X
Erster Eindruck
Als Logic Benützer der ersten Stunde (und zuvor schon des Creator/Notator auf dem Atari und des C-Lab Sequenzers auf dem C64!) wollte ich immer schon etwas über meinen Lieblingssequenzer schreiben, hatte jedoch lange Zeit keinen Grund dazu: Wegen meinem Auslandaufenthalt war ich bei der Version 4 des Logic stehen geblieben, benützte nach wie vor die Version 4.8 für all meine musikalischen Kreationen und war somit absolut nicht à jour.

Nach der Übernahme von Emagic durch Apple wusste ich nicht, wie es weitergehen würde, ob die Logicprodukte als solche überleben oder wegrationalisiert würden.

Doch nach der diesjährigen NAMM war es klar: Apple kündigte die Angebotsstraffung für den Logic an, eine logische Anwendung derPhilosophie diverses Appleprodukte. Silber, Gold und Platin sollten verschwinden und nur noch zwei Logic Versionen Platz machen: dem Logic Express und dem Logic Pro.

Auch meine zaghafte Migration zum neuen Mac Betriebssystem OS X, das seit Jaguar (OS 10.2.x) Musik nun definitiv integrierte und mit Panther (OS 10.3.x) eine noch elegantere und schnellere Variante bietet, liessen den Entschluss reifen, dass es nun an der Zeit sei, den Sprung auf den neuen Logic zu vollziehen.

Ich habe nicht vor, in dieser Logic-Serie eine zusätzliche Bedienungsanleitung zu verfassen (dies wäre auch gar nicht möglich!). Viel mehr geht es mir darum, meine Erfahrungen mit dem neuen Logic festzuhalten, und zu spezifischen Themen auch andere User zu Wort kommen zu lassen.

-top-

Er ist da!

Irgendwie hatte ich weihnächtliche Gefühle, als mir die UPS Fahrerin Mitte März 2004 das erstaunlich schwere Emagic Paket überreichte. Nach dem Öffnen erklärte sich das Gewicht von selbst: Im Gegensatz zu den meisten Softwarepaketen wird der Logic mit viel Gedrucktem ausgeliefert. 13 Handbücher in Englisch sind es insgesamt, mit einem Totalgewicht (ja, ich wollte es genau wissen!) von 2765 g, also beinahe 3 kg. Persönlich finde ich das super, denn je länger desto lieber will ich mich endlich vom Bildschirm lösen und in einem Buch stöbern können. Mittlerweile hasse ich es, Informationen ausschliesslich über PDF Files zu erhalten. Beides zu haben ist ideal – und Emagic liefert denn auch alle Handbücher als PDFs auf einer separaten CD. Vorbildlich!

Neben den 13 Handbüchern enthält die Logic-Schachtel drei CDs, eine (wie schon erwähnt) mit den Handbüchern in verschiedenen Sprachen als PDF Files, dann die Programm CD und last but not least die Sound Library für den Space Designer (auf dem ich zu einem späteren Zeitpunkt näher eingehen werde).

Und dann ist da noch ein Kunststoffsäckchen, eigentlich das wichtigste am ganzen Paket, enthält es doch den programmierbaren Kopierschutzschlüssel, ohne den nichts, aber auch gar nichts geht.

-top-

Gedanken zum Kopierschutz

Es wurde schon vieles über den Kopierschutz geschrieben, auch in der Rubrik "Gedanken" dieser Homepage, also fasse ich mich kurz.

Mit dem XSKey (sprich access key, also Zugangsschlüssel) hat Emagic aus meiner Sicht den bestmöglichen Kopierschutz gewählt. Für mich ist es wichtig, dass ich meine Programme auf verschiedenen Rechner installiert haben kann, auch wenn sie immer nur auf einem Computer aktiv sein müssen. Mit dem XSKey, der keine zusätzlichen Informationen benötigt und nicht auf einem Rechner angemeldet werden muss, ist dies problemlos möglich. Ich kenne keine andere Kopierschutzlösung, die so reibungslos funktioniert.

Und für eine Software wie Logic ist ein Kopierschutz unerlässlich, garantiert er doch auch dem ehrlichen Logicbesitzer, dass seine Investition ihren Wert behält.

-top-

Installation

Wenn ich zurückdenke, wie komplex eine Logic Installation in früheren Zeiten sein konnte, kann ich hier Emagic schon das nächste Kränzlein winden: Erstens wird einem im Installation Guide auf rund 100 Seiten alles mitgeteilt, was es vor einer Installation zu berücksichtigen gilt. Und da zweitens nicht alles für jeden User gleichermassen zutrifft oder wichtig ist, hat man eine übersichtliche, mit Icons unterstützte Darstellung gewählt. Auf einen Blick sieht man, ob das folgende Kapitel übersprungen werden kann oder gelesen werden sollte.

Normalerweise bin ich eher der "ich versuch's mal" Typ, der kaum Manuals liest. Doch in diesem Fall (und eben auch weil's in gedruckter Form vorhanden ist) machte es richtig Spass, die relevanten Seiten durchzulesen – und dabei sogar noch ein paar allgemeine Mac Tipps zu lernen.

Die effektive Installation ist so einfach, dass sie auch ohne Lektüre vollzogen werden könnte, da man eigentlich nur beachten muss, dass man den XSKey für die Installation noch nicht einsteckt. Den Rest übernimmt das Installationsprogramm auf der CD.

-top-

OS 9 und OS X

Einer Missinformation zufolge war ich der Meinung, dass der Logic 6 nur noch unter OS X laufen würde. Dem ist jedoch nicht so, und deshalb installierte ich die Software gleich auf zwei Rechnern, auf meinem in die Tage gekommenen, aber aufgemotzten beigen G3 (mit einem G4/450 MHz Prozessor – siehe Artikel) unter OS 9 und auf einem G4/1GHz Rechner unter OS 10.2.8, auf dem bisher noch keine Musiksoftware installiert worden war.

Da ich im beigen G3 noch Logic 4 installiert hatte, konnte ich einfach den Autoloadsong mit dem (recht komplexen) Environment übernehmen, der automatisch ins neue Format konvertiert wurde, und war danach in der Lage, mit meinem bisherigen MIDI Equipment sofort loszulegen.

Unter OS X dauerte die Installation etwas länger, wurde ich doch beim ersten Aufstarten dazu aufgefordert, meine MIDI Profil (Interface und vorhandene MIDI Geräte) zu erstellen, was in meiner Konfiguration doch etwas Zeit beanspruchte. Ist dies jedoch einmal getätigt, muss man nur noch evtl. Änderungen vornehmen, und vor allem ist dieses MIDI Profil auch für andere MIDI Softwareprogramme aktuell; was also unter OS 9 nur mit OMS oder Free MIDI möglich war, ist unter OS X schon im Betriebssystem integriert.

Damit ich meine beiden seriellen MTPs (Midi Time Piece II) weiterhin und mit beiden Computern verwenden kann (der G4 hat ja bekanntlich keine serielle Schnittstelle mehr und externe USB to Serial Schnittstellen scheinen für MIDI nicht zu funktionieren), kaufte ich für den G4 einen G4Port von Griffin Technologies, der anstelle des internen Modems auf dessen Steckplatz gesteckt wird und eine serielle Buchse aufweist. Mehr darüber erfahren Sie bald in einem separaten Artikel.

-top-

Erster Eindruck

Obgleich ich wusste, dass Logic 6 Pro mit vielen zusätzlichen Instrumenten sowie dem Space Designer ausgeliefert wird, wollte ich zuerst einmal ausprobieren, wie sich die Version 6 gegenüber der Version 4 anfühlt. Und ich war positiv überrascht zu sehen, dass sich (zumindest auf den ersten Blick) nur wenig verändert hatte: Alles wirkte visuell schöner und aufgeräumter, doch fand ich mich nach wenigen Minuten zurecht und konnte genau das machen, was ich im Logic schon immer machte. Toll, dass es nicht eine erneute Lernkurve benötigte. Die dürfte dann möglicherweise noch früh genug einsetzen, wenn ich die neuen Möglichkeiten erkunden würde …
Mein erster Eindruck: Superb!

Christian Hunziker

(Anderer Ansicht? Wunderbar! Aber behalten Sie die nicht für sich, sondern lassen Sie andere auch daran teilhaben. Für eine E-Mail-Replik zu diesem Artikel, klicken sie hier).

©2004 www.musicfarm.org - Alle Rechte vorbehalten.