Erweiterungen zum Yamaha PSR-9000/9000 Pro

Nach meinem Testbericht zu dem Yamaha PSR-9000 und dem 9000 Pro, sind diese Berichte eine zwingende Fortsetzung. Ein Grund warum das 9000er ein so interessantes Instrument ist, ist die Erweiterbarkeit und Ergänzung durch kleine Helfer, die diesem Instrument zu Gute kommen.

Mit diesen Berichten wollen wir Ihnen einen Überblick über interessante Erweiterungen für diese Instrumente verschaffen und uns dabei nicht nur auf solche aus dem Hause Yamaha beschränken.

Lesen Sie - und treffen Ihre nächste Kaufentscheidung mit dem nötigen Hintergrundwissen.

Christian Deinhardt

PS: Falls Sie Cubase VST 5 User sind und ein 9000er besitzen, dürfte Sie dies hier besonders interessieren!

Musitronics
USB-Interface
10-Key Pad
Schwanenhalslampe
LA-1800
Multifunktionspedal
MFC-10
Sounderweiterungen

Musitronics USB-InterfaceMusitronic Karte

Wer sein Yamaha PSR-9000 oder 9000 Pro mit einer Festplatte erweitert hat oder dieses plant, sollte sich unbedingt mit der Anschaffung des Musitronics USB-Interface auseinandersetzen. Dieses ermöglicht es die Festplatte des Instruments quasi auf den Rechner zu holen, um beispielsweise Kopieraktionen von MIDI-Files, Datensicherung der eigenen Daten usw. direkt über den Rechner zu erledigen und das mit einer sehr hohen Geschwindigkeit. Weitere Einsatzgebiete sind das Bearbeiten von Songs mit einer Sequenzersoftware direkt auf der Festplatte des 9000er. Dazu aber später mehr! Beginnen wir von vorne!

Grundsätzliches

Im Lieferumfang der USB-Erweiterung sind ein USB-Board, eine neue Abdeckung für den Speichererweiterungsschacht des 9000er und ein USB-Kabel vorhanden. Weiterhin wird eine Treiberdiskette für Windows 98 und diverse Kleinteile wie Schrauben und Abstandhalter mitgeliefert. Eine Anleitung zum Einbau und zum Einsatz der USB-Erweiterung hilft einem Schritt für Schritt beim Einbau und Einsatz.

Die neue Abdeckung des Speichererweiterungsschacht (Simm-Abdeckung) führt die USB-Buchse des Interfaces beim 9000 Pro nach Aussen, über die die Verbindung zum Rechner hergestellt wird. Besitzer des PSR9000 können sich über einen nicht genutzten Anschluss neben der Netzteilbuchse freuen, welcher für die USB Schnittstelle genutzt wird. Somit erspart man es sich, in die Rückseite des PSR-9000/9000 Pro Löcher zu bohren, um den USB-Anschluss nach aussen zu führen. Das funktioniert beim 9000er sehr gut! Nicht ganz so gut ist die dadurch bedingte Lage des USB-Anschluss beim 9000 Pro. Dieser sitzt in der neuen Simm-Abdeckung zwar sehr weit oben, aber dennoch liegt der USB-Stecker etwas auf, falls man das Instrument (wie ich) auf einer ebenen Fläche wie einem Tisch aufstellt. Das Anheben der Rückseite des 9000 Pro um ein paar Zentimeter hilft hier schon. Bei der Benützung eines Keyboardständers kann man diesen Umstand vernachlässigen.

Das USB-Interface arbeitet mit Windows 98, ME und 2000 zusammen und auch Mac-User können das Interface nutzen.

Einbau und Inbetriebnahme

In der Bedienungsanleitung finden Sie zunächst den Hinweis, dass der Einbau des USB-Interface durch Fachpersonal durchgeführt werden sollte. Gehen Sie so vor, sind Sie natürlich fein raus, falls das Interface oder gar das Keyboard beim Einbau beschädigt werden sollten. Der Einbau lässt sich aber ohne Probleme selbst durchführen. Sie müssen nur etwas Fingerspitzengefühl haben und sich damit auskennen, wie elektronische Bauteile zu behandeln sind.

Zunächst wird die Abdeckung für die Festplatte abgeschraubt und danach die Festplatte selbst herausgeschraubt. Das USB-Interface wird daraufhin unter die Festplatte gesetzt und über ein Kabel welches am Interface vorhanden ist mit dieser verbunden. Der Anschluss für die Festplatte im Keyboard wird zu guter Letzt direkt mit dem Interface verbunden. Somit wird das USB-Interface quasi zwischen Keyboard und Festplatte eingeschleift. Weiterhin sollten Sie jetzt auch schon das Kabel für die USB-Buchse anschliessen, da der Anschluss nach dem Einbau nur schwer zugänglich ist. Vier Abstandshalter die im Lieferumfang des Interface enthalten sind sorgen für den nötigen Abstand zwischen Festplatte und Interface. Das Interface und die Festplatte werden wieder auf die Abdeckung geschraubt. Das ist eigentlich der schwierigste Teil des ganzen Einbau. Das Eindrehen der Schrauben inkl. Abstandshaltern erfordert etwas Geduld und wie gesagt "Fingerspitzengefühl". Ist diese Arbeit getan, entfernen Sie beim 9000 Pro die Simm-Abdeckung des Keyboards und tauschen diese durch die im Lieferumfang enthaltene Abdeckung aus, welche die USB-Buchse enthält. Das war’s! Nun können Sie das Interface in Betrieb nehmen. Beim PSR-9000 müssen sie den Plastikboden abschrauben und können dann die vorgefertigte USB-Buchse samt Abdeckblech an der Rückseite montieren.

Wer mit Windows ME oder Windows 2000 arbeitet, muss keine spezielle Treibersoftware installieren. Es genügt, die Verbindung zwischen Keyboard und Computer mittels mitgeliefertem USB-Kabel herzustellen. Windows erkennt daraufhin selbständig, dass ein neues USB-Gerät angeschlossen ist und richtet die entsprechenden Gerätetreiber automatisch ein. Das gleiche gilt für Benutzer eines Macintosh mit dem aktuellen Betriebssystem Mac OSX. Ältere Mac-Betriebssysteme werden nicht unterstützt. Wer mit Windows 98 arbeitet, muss den mitgelieferten Treiber installieren um das Interface in Betrieb nehmen zu können.

Auf dem Computer!Screenshot

Jede Partition der Festplatte des Yamaha PSR-9000/9000 Pro wird auf Ihrem Computer als separates Laufwerk angezeigt. Haben Sie Ihre Yamaha-Festplatte beispielsweise in zwei Partitionen aufgeteilt, wie das bei der original Yamaha Festplatte vom Werk aus eingerichtet wurde, finden Sie auf der Arbeitsoberfläche Ihres Rechners zwei separate Laufwerke. Diese lassen sich unter Windows und Mac OSX wie die internen Laufwerke des Computers nutzen. Ein Doppelklick auf ein solches Laufwerk öffnet dieses und zeigt den Inhalt an. Verschiebe-, Kopier- und Löschfunktionen sind genau in der gleichen Art und Weise möglich, wie Sie es von Ihren internen Laufwerken gewohnt sind. Am besten probiert man das gleich einmal aus, indem man sich eine Sicherheitskopie der Yamaha-Daten anlegt. Dazu erstellt man auf der internen Festplatte seines Computers ein Verzeichnis und innerhalb dieses zwei weitere (oder mehr) für die Partitionen der Yamaha-Festplatte. Nun kopiert man die Daten ganz einfach auf die PC-Festplatte indem man diese mit der Maus in die entsprechenden Verzeichnisse verschiebt.

Bei dieser Aktion stellt man sofort fest, dass die USB-Verbindung sehr schnell arbeitet. Der Hersteller verspricht einen Datendurchsatz beim Lesen und Schreiben von 1000kByte/sec. Dieser sorgt in der Tat für ordentlich Tempo. Kopieraktionen über das USB-Interface sind beispielsweise wesentlich schneller abgeschlossen, als Kopieraktionen im Instrument selbst, wenn man z.B. Daten zwischen den Partitionen hin und her kopiert. Hier ist zwar das Betriebssystem des Keyboards das sprichwörtliche Nadelöhr, aber dennoch ist dieser Vergleich durchaus angebracht.

In der Praxis

Die Einsatzmöglichkeiten des USB-Interface sind sehr vielfältig:

-Datensicherung der internen Daten und Datentransfer.

Wie oben beschrieben lassen sich die eigenen Daten auf der Festplatte des Rechners ablegen und natürlich auch wieder zurückspielen.

Das Übertragen von grossen Dateien wie beispielsweise Samples. Wollen Sie grössere Daten übertragen, lassen sich diese natürlich direkt vom Rechner auf die Festplatte des Keyboards übertragen. Grössere Dateien, die die Speicherkapazität einer Diskette überschreiten, lassen sich ansonsten nur über externe ZIP-, Jaz- oder CD-Laufwerke in das Keyboard übertragen. So lassen sich beispielsweise der Inhalt von Sampling CDs ohne die Anschaffung eines externen CD-ROM-Laufwerks auf die Festplatte Ihres Keyboards übertragen.

-Direktes Bearbeiten der Daten auf der Festplatte des Keyboards. Arbeiten Sie mit MIDI HITS und passen diese mit einem Sequenzerprogramm wie Cubase, Logic, XG-Works usw. Ihren Bedürfnissen an? Wenn ja, brauchen Sie die MIDI-Files nicht zuvor auf Ihren Rechner kopieren und nach der Bearbeitung zurück. Über das USB-Interface können Sie Songs direkt von der Festplatte des Keyboards in die Sequenzersoftware laden, bearbeiten und wieder sichern. Genau das gleiche gilt natürlich auch für Styles.

Die Festplatte Ihres Instruments lässt sich über Ihren Rechner defragmentieren, um einen schnelleren Datenzugriff zu gewährleisten. Das wird dadurch möglich, dass Windows die Festplatte des Keyboards wie eine interne Festplatte behandelt. Deshalb ist auch etwas Vorsicht angeraten! Natürlich können Sie Daten auch löschen und sogar die Festplatte von Windows aus neu formatieren.

Das gilt es zu beachten!

Damit Windows keine Probleme bekommt, falls Sie bei laufendem Betrieb die USB-Verbindung trennen, sollten Sie die Laufwerke des Keyboards als "Wechseldatenträger" einstellen. Das passiert über die Windows-Systemsteuerung. Nur so ist auch eine Aktualisierung des Bildschirminhalts auf dem Computer fehlerfrei möglich. Ändern Sie Daten direkt auf der Festplatte des Keyboards lässt sich der Bildschirminhalt des Rechners aktualisieren, indem Sie den Menüeintrag "Aktualisieren" wählen. Funktionieren tut das nur dann zuverlässig, wenn die Laufwerke des Keyboards als Wechseldatenträger eingestellt wurden.

Um die Daten auf der Festplatte des Keyboards zu aktualisieren (falls Sie solche über den Computer geändert haben), müssen einmal zwischen den Partitionen des Instruments wechseln. Ich selbst habe MIDI-Files geändert, welche zusammen mit Performanceeinstellungen gesichert wurden. Damit die geänderte Version später auch abgespielt wurde, musste ich das MIDI-File einmal in dem entsprechenden Performance neu einbinden und dazu zunächst ein anderes File einstellen und wieder zurückwechseln auf das ursprüngliche File.

Gleichzeitige Festplattenzugriffe von Computer und Keyboard auf die Festplatte des Keyboards sind unbedingt zu vermeiden. Das kann sogar zu Abstürzen von Windows führen. Deaktivieren Sie aus diesem Grund am besten die Autoload-Funktion für die Wavedaten im Keyboard. Schalten Sie das Keyboard ein und die Wavedaten werden automatisch geladen und gleichzeitig versucht Ihr Rechner auf die Laufwerke zuzugreifen, kann das zum Absturz führen. Auch Virenprogramme oder die Microsoft Office Indexsuche können hier der Grund für Ärger sein. Solche Programme machen es sich zu Aufgabe Ihre Festplatte zu untersuchen, sei es um Viren zu entdecken, oder neue Office-Dokumente aufzustöbern. Davon werden auch die Laufwerke Ihres Keyboards nicht verschont. Greifen Sie in diesem Moment direkt auf die Festplatte Ihres Keyboards zu, kann das zu Problemen führen.

Windows 2000 verhält sich übrigens wesentlich stabiler als Windows ME. Das wurde mir bewusst, als ich bei laufendem Rechner die USB-Verbindung trennte. Beide Betriebssysteme quittierten das zwar mit einer Fehlermeldung, dass hier ein unerlaubter Vorgang ausgeführt wurde, indem ein Medium entfernt wurde, allerdings beliess es Windows 2000 bei dieser Meldung und Windows ME reagierte mit dem so geliebten blauen Bildschirm, zwar nicht immer, aber immer öfter!

Zusammenfassung

Wer eine Festplatte in seinem Yamaha PSR-9000/9000 pro sein Eigen nennt und natürlich einen Computer besitzt, dem ist das USB-Interface ans Herz zu legen. Dieses verrichtet wirklich sehr gute Dienste. Sei es zur Datensicherung, oder zum direkten Arbeiten an Songfiles auf der Festplatte des Instruments. Das Tempo mit dem beispielsweise Kopieraktionen ausgeführt werden ist wirklich beeindruckend.

Das USB-Interface kostet DM 390.00 und ist über den Fachhandel oder direkt über die Musitronics GmbH erhältlich. Musitronics bietet sogar ein USB-Power-Pack an. Das ist all diejenigen interessant, die noch keine Festplatte für das PSR-9000/9000 Pro besitzen. Hier erhalten Sie neben dem USB-Interface eine 5 GB IBM-Festplatte.

Nähere Informationen sowie einen Händlernachweis über die Musitronics GmbH, Steineckeweg 19, 64289 Darmstadt oder über das Internet über www.musitronics.de

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Yamaha 10-Key Pad10er Tastatur

Aus dem Hause Yamaha gibt es die Erweiterung 10-Key Pad, für das PSR-9000 und das 9000 Pro. Bei dieser handelt es sich um den Nummernblock einer Computertastatur.

Zunächst ein paar technische Infos:

An das Yamaha PSR-9000 und das 9000 Pro lässt sich eine handelsübliche Computertastatur anschliessen. Diese ist in vielen Situationen eine grosse Hilfe. Zunächst einmal lassen sich damit schnell und einfach sämtliche Beschriftungen wie die Namensgebung eigener Performance-Speicher, User-Sounds, Festplattendaten usw. durchführen. Das ist sehr angenehm, da solche Aktionen ansonsten über entsprechende Menüs Buchstabe für Buchstabe vorgenommen werden müssen.

Im weiteren lässt sich der Nummernblock der Computertastatur dazu verwenden, um Sounds, Registrierungen, Songs und Styles direkt durch die Eingabe einer Zahl anzuwählen. Besonders auf der Bühne ist das eine grosse Erleichterung, da die Anwahl über die direkte Eingabe einer dreistelligen Zahl wesentlich schneller vonstatten geht, als über die Taster für das Registration Memory auf der Gehäuseoberseite des 9000er. Die Vorgehensweise zur Auswahl von Registrierungen ist denkbar einfach. Über die Taste [Num], links oben im Nummernblock, wählen Sie aus, welchen Bereich Sie umschalten möchten (Registrations, Sounds, Styles oder Songs). Diese Auswahl müssen Sie nur einmal treffen. Das Instrument behält die Auswahl, bis Sie es aus- und wieder einschalten, oder eine andere Auswahl treffen. Haben Sie sich für die Registrationen entschieden, geben Sie die entsprechende Nummer ein. So wird beispielsweise der Registrationsspeicher "7" auf der Bank "5" durch die Zahl "057" aufgerufen. Nachdem Sie diese Zahl eingegeben haben, zeigt das 9000er im Display den Namen dieser Registrierung an. Falls Sie Ihre Registrierungen beschriftet haben, können Sie somit sofort sehen, ob auch die richtige Auswahl getroffen wurde. Falls nicht, geben Sie eine andere Zahl ein. Mit der Taste "Enter" bestätigen Sie die Auswahl und die entsprechende Registrierung steht daraufhin sofort zur Verfügung.

Wofür nun die Nummerntastatur 10-Key Pad aus dem Hause Yamaha? Ganz einfach! Da diese lediglich den Nummernblock einer Computertastatur zur Verfügung stellt, ist diese natürlich wesentlich kleiner und handlicher als eine ausgewachsene Computertastatur. Zum einen lässt sich das Key Pad somit auch auf die Bedienungsoberfläche stellen und ist somit auf der Bühne gut zugänglich und zum anderen laufen Sie nicht Gefahr, dass der ein oder andere Gast einer Veranstaltung Anstoss daran nimmt und mit gewisser Genugtuung verkündet "Schau mal, der spielt ja gar nicht! Das ist ja gar kein Musikinstrument, sondern ein Computer"! Im einen oder anderen Fall würde dieser Gast sogar recht haben, aber das ist ein anderes Thema!

Kommen wir zum Preis! Mit einem Verkaufspreis von ca. DM 90.00 ist dieses kleine Helferlein nicht gerade günstig. Bedenkt man noch, dass ausgewachsene Computertastaturen schon für weniger als DM 20,-- erhältlich sind, ist das 10-Key Pad sogar fast schon unverschämt teuer. Beruhigen sollte aber die Tatsache, dass dieser Vergleich hinkt, da normale Computertastaturen in ganz anderen Stückzahlen hergestellt werden, was sich natürlich auf den Preis auswirkt.

Mein Fazit

Ich für meinen Teil habe die DM 90.00 ausgegeben und bereue diese Ausgabe nicht. Auf der Bühne ist das Key Pad eine sehr grosse Hilfe und zu Hause benutze ich eine normale Tastatur, für die oben genannten Beschriftungsaktionen. Diese sind mit dem Key Pad natürlich nicht möglich!

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Yamaha Schwanenhalslampe LA-1800

Für das Yamaha 9000 Pro gibt es als Sonderzubehör eine Schwanenhalslampe. Insgesamt lassen sich zwei dieser Lampen an das Keyboard anschliessen. Dieses bietet dafür auf der Rückseite zwei spezielle Anschlüsse, wobei der eine rechts aussen und der andere links aussen sitzt. Neben dem rechten Anschluss finden Sie einen Drehregler mit dem sich die Lampe oder Lampen dimmen lassen. So sind Sie in der Lage die Helligkeit Ihren Bedürfnissen anzupassen.

Eines muss man sagen: Richtig gut und edel sieht das 9000er aus, wenn Sie eine solche Schwanenhalslampe nutzen. Mir persönlich gefällt es besser, wenn nur eine Lampe am Instrument montiert wird. Zwei Lampen erinnern etwas an die Fühler einer Ameise. Aber das ist Geschmackssache.

Natürlich sollen diese Lampen nicht nur toll aussehen, sondern auch Vorteile beim Einsatz bringen. Um das zu testen rüstete ich mein 9000 Pro mit einer dieser Lampen aus und nahm es so mit auf die Bühne, um es unter Live-Lichtverhältnissen zu testen.

Mein Urteil:

Im Vergleich zu meiner guten alten Pultlampe spendet die Schwanenhalslampe etwas wenig Licht, besonders dann, wenn man nur mit einer arbeitet. Auch bei voll aufgedrehtem Dimmer war mir persönlich die Lichtstärke zu gering. Es wurde nur die eine Seite meiner Notenmappe mit genügend Licht bestrahlt, die andere blieb im Halbdunkeln. Die Lösung sind wohl zwei dieser Lampen, aber warten Sie ab, bis Sie den Preis kennen!

Eine weitere Lösung könnte auch sein eine andere Birne, welche mehr Licht gibt, einzusetzen. Dazu kann ich Ihnen aber ehrlich gesagt nicht viel sagen, da ich mich damit nicht näher auseinander setzte. Entschuldigen Sie dieses Versäumnis, aber unsere Testobjekte sollten nicht modifiziert, sondern in Originalzustand getestet werden.

Ich für meinen Teil brachte die Schwanenhalslampe wieder zu meinem Musikhändler zurück und nicht einmal Rabattgesetz-gefüllte-Lockrufe konnten mich dazu bewegen die Lampe zu erwerben. Toll aussehen tut sie ja, da gibt es nichts daran zu rütteln, aber der Nutzen steht für mich in keinem Verhältnis zum recht hohen Preis von ca. DM 180.00 pro Lampe!

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Yamaha Multifunktionspedal MFC-10Pedal

Das MFC-10 Multifunktionspedal ist eine perfekte Ergänzung für das PSR-9000/9000 Pro, wenn man seine Hände für die wichtigen Dinge wie das Musikmachen frei haben möchte. Über insgesamt 12 Taster und ein Pedal lassen sich viele Funktionen des PSR-9000/9000 Pro per Fuss steuern. So können Fill Ins, Start/Stop, Intro/Endings per Fuss ausgelöst werden. Weiterhin lassen sich über das MFC-10 beliebige MIDI-Controller senden, was das Einsatzgebiet dieses Pedal enorm erweitert. Das PSR-9000 und das 9000 Pro besitzt bereits fertige Setups für den Einsatz des MFC-10. Diese Setups lassen sich auch individuell einstellen. Über den Taster "MIDI" und den Displayeintrag "MFC10" gelangen Sie zu den Einstellungen für das Fusspedal. Entweder nutzen Sie ein sogenanntes Easy Setup, um das MFC in den üblichen Bereichen anzupassen, oder Sie benutzen das Full Setup, um das MFC in allen erdenklichen Bereichen zu programmieren.

Zur Programmierung muss das MFC-10 in beide Richtungen mit dem Keyboard verkabelt sein. Grundsätzlich wird das MFC über die MIDI-In-Buchse B an das Instrument angeschlossen. Beim Programmiervorgang muss auch der Out entsprechend verkabelt sein. Beim Einsatz des MFC sollte jedoch nur die MFC-Out auf Keyboard-In-Verbindung genutzt werden, da das Keyboard ansonsten MIDI-Nachrichten an das Pedal sendet, was eine korrekte Funktion gefährden kann.

Das MFC-10 kostet DM 520.00, was in Anbetracht der gebotenen Steuerungsmöglichkeiten in Ordnung geht. Wer über eine Anschaffung des MFC nachdenkt, sollte sich auch damit beschäftigen, diese Erweiterung von Anfang an genau zu erkunden. Zum einen bleiben einem somit keine nützlichen Funktionen verborgen und zu anderen sollte man mit diesem Pedal auch etwas üben, um auch den gewünschten Taster mit dem Fuss zu treffen. Bei der guten alten Orgel musste man mit dem linken Fuss zielsicher die richtigen Töne auf dem Basspedal treffen, bei einem Yamaha PSR-9000/9000 Pro ebenso zielsicher die korrekten Taster. Oder wollen Sie es etwa riskieren, anstelle eines Fill Ins den Stop-Taster zu betätigen?

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Sounderweiterungen (nur für 9000 Pro!)

Das 9000 Pro bietet zwei Steckplätze, um das Instrument mit dem sogenannten Modular Synthesis Plug-In-System zu erweitern.

Das Modular Synthesis Plug-In-System von Yamaha ist ein Erweiterungssystem, das jedem Instrument, welches zu dem Modular Synthesis Plug-In-System kompatibel ist, vollständig eigenständige Tonerzeugungssysteme hinzufügt. Mit der Reihe von Plug-In-Karten, der PLG150 Professional Serie und der PLG100 Standard Serie von Yamaha, erhalten Sie nicht nur neue Sounds, sondern eigenständige Synthesizer-Architekturen, neue Effektgeräte, zusätzliche Polyphonie und vieles mehr. Durch Installation dieser Karten können Sie zusätzliche Synthesizer oder digitale Effektgeräte in Ihr bestehendes Keyboard einbauen – für einen Bruchteil der normalen Kosten!

Sobald eine Plug-In-Karte installiert ist, können Sie die zusätzlichen Voices vom Bedienfeld Ihres Host-Synthesizers aus direkt aufrufen und bearbeiten. Sie können auch einen PC-basierten Software-Editor (als Bundle mit jeder Plug-In-Karte geliefert) benutzen, um all deren Voices im Detail zu bearbeiten. Viele Voice-Parameter können durch einen MIDI-Sequenzer gesteuert werden, Sie können also Echtzeit-Änderungen z.B. der Filter-Cutoff-Frequenz oder der Effektanteile aufnehmen, wodurch die Voices während der Wiedergabe automatisch nach Ihrer Vorgabe manipuliert werden.

Der Einbau der Erweiterungskarten ist denkbar einfach. Sie müssen lediglich die Abdeckung für die Festplatte abschrauben. Darunter verbirgt sich nämlich auch die Halterung für bis zu zwei Erweiterungen, die übereinander montiert werden. Die Anschlusskabel für die Erweiterungen liegen gut zugänglich im innerhalb des Instruments und müssen lediglich eingesteckt werden. Abdeckung wieder drauf, Schrauben rein, das war’s!

Einige Karten in Kürze:

Yamaha PLG-150 DXDX-Karte

Wer kennt ihn nicht, den klassichen DX-7 Synthesizer. Damals (Anfang der 80er) wohl der begehrteste Synthesizer überhaupt. Nicht einmal wochenlange Lieferzeiten und der stolze Preis von weit über DM 4000 hielt die Musiker davon ab, diesen Synthesizer zu besitzen. Nun bekommen Sie den DX-7 als kleine Platine, die durch den Einbau in das 9000 Pro zum Leben erweckt wird.

Das PLG150- DX enthält die gleiche 16-fache polyphone FM-Tonerzeugung mit 6 Operatoren, welche die Synthesizer- Industrie in den ’80er Jahren im Sturm eroberte. Diese aussergewöhnliche Plug-In-Karte erzeugt wunderschöne, äusserst ausdrucksstarke E-Pianos, druckvolle Bässe, dynamische Lead- Sounds und ungewöhnliche Sound- Effekte - also die Sounds, für die die FM-Synthese so berühmt ist. PCM-basierte Synthesizer schaffen es bei weitem nicht, die volle Dynamik von FM nachzubilden. Die PLG150- DX ist kompatibel mit den VoiceDaten der Synthesizer der DX- und TX- Reihe von Yamaha, wie DX- 7, DX- 7II, TX- 816 und TX- 802. Sie haben also Zugriff auf tausende von DX-Patches im Internet und anderswo.

Fazit: Die PLG-150 DX Erweiterung sieht zwar nicht so aus wie ein DX-7, klingt aber zu 100% wie einer. Alleine die Tatsache, dass man die Sounds des good old DX-7 benutzen kann, sollte jedem FM-Fan das Wasser im Mund zerlaufen lassen. Ich selbst habe mir sofort eine solche Karte gekauft und freue mich tierisch, wenn ich Balladen nun mit den genialen FM-E-Pianos spielen kann, so wie vor über 10 Jahren! Da Stand für solche Zwecke noch ein DX-7 II auf der Bühne.

AN-KarteYamaha PLG-150 AN

Physical-Modeling ist das Schlagwort, wenn es um die PLG-150 AN Erweiterung geht. Diese Karte arbeitet nach diesem Klangerzeugungssystem und widmet sich wie der bekannte AN1x Synthesizer von Yamaha, der mit der gleichen Tonerzeugung arbeitet, der Reproduktion klassischer Synthesizerklänge.

Die PLG-150 AN enthält eine ganze Palette klassischer Synthesizer-Komponenten einschliesslich Resonanzfilter, LFOs, "Oscillator Sync" und FM sowie Verzerrung, einen 3- Band- EQ, einen Arpeggiator und einen Step-Sequenzer. Für eine noch ausdrucksvollere Steuerung dieser Syntheseform besitzt er eine leistungsfähige "Morphing" Funktion und einen programmierbaren Hüllkurvengenerator, mit dem Sie Ihre eigenen speziellen Hüllkurven für verschiedenste Parameter zeichnerisch entwerfen können. Mit der PLG150- AN ist die Erzeugung der klassischen, analogen Streicher-, Bläser- und Bass- Sounds der ’70er und ’80er erstaunlich einfach. Dadurch ist es die ideale Plug- In- Karte für Produzenten zeitgenössischer Pop- und Rockmusik oder moderner Dance- Produktionen. Aber auch im Bühneneinsatz macht sich diese Erweiterung gut. Fette Analogbläser alla Van Halens "Jump" knallen schonungslos aus den Lautsprechern. Warme Streicher als Dickmacher für E-Pianos oder Pianos sind genauso zu finden wie aggressive Solosounds.

Yamaha PLG-150 PF

Diese Plug-In-Karte arbeitet mit der AWM2-Tonerzeugung und widmet sich hauptsächlich Pianoklängen aus der Ecke "Akustik". Hunderte gesampelte Piano- und Keyboard-Voices, von Konzertflügeln und Klavieren bis zu E- Piano und Cembalo stehen hier zur Auswahl. Weiterhin besitzt die Karte einen vollwertigen, digitalen Effektprozessor, mit dem Sie den Voices der Plug-In-Karte Klangregelung, Hall, Chorus und Insert- Effekte hinzufügen können, ohne die Leistung des HostSynthesizers (in unserem Fall das 9000 Pro) zu beanspruchen. Es können mehrere Piano Karten gleichzeitig verwendet werden, wodurch sich die Polyphonie pro Karte um 64 Noten erhöht! Ich habe diese Karte in mein 9000er installiert und getestet. Vor ein paar Jahren noch, hätte diese Karte guten Noten bekommen. Im Jahre 2001 aber nicht mehr. Die PLG-150 PF ist eine der ersten Erweiterungskarten und entspricht meiner Meinung nach nicht mehr dem heutigen Standard an Soundqualität. In jedem Fall ist das interne 9000 Pro Akustik-Piano um Längen besser. Es hat mehr Druck, klingt authentischer in allen Lagen und auch die Umsetzung der Dynamik entspricht heutigen Anforderungen. Das zum Einsatz dieser Erweiterung im 9000 Pro. Etwas anders sieht es sicherlich aus, wenn Sie diese Erweiterung in ein Modular Synthesis Plug-In-System kompatibles Instrument stecken, welches über keine so guten Pianosounds verfügt.

Yamaha PLG-150 VL

Auch diese Karte arbeitet wie die PLG-150 AN mit der Physical Modeling Tonerzeugung, widmet sich aber im Gegensatz zu dieser Karte der Erzeugung akustischer Instrumente. Um genau zu sein in der Hauptsache werden die physikalischen Eigenschaften von Holz- und Blechbläsern nachgebildet. Die Sounds dieser Karte lassen sich nur monophon spielen, was nicht ganz so schlimm ist, da sich Holz- und Blechbläser ja auch nicht mehrstimmig spielen lassen. Die Qualität der gebotenen Sounds ist hervorragend; man muss halt darauf stehen, Saxophone, Posaunen, Trompeten als Soloinstrumente per Tastatur zu spielen. Das was werkseitig im 9000 Pro an dieser Art von Sounds steckt, reicht meiner Meinung nach völlig aus und aus diesem Grund würde ich mir diese Karte nicht einbauen. Ich bin aber sicher, dass es einige Anwender gibt, die genau diese Sounds in Spitzenqualität suchen und diese sind mit dieser Erweiterung sicherlich gut bedient.

Yamaha PLG-100 XG

Die PLG-100 XG stellt über 400 gesampelte Sounds, von Standardinstrumenten bis hin zu bekannten Sound Effekten, sowie 12 Schlagzeug- Sets zur Verfügung, alles nach XG sortiert.. Ausserdem besitzt die Karte 32-fache Polyphonie und 16 zusätzliche multitimbrale Parts, so dass Sie voll instrumentierte Sequenzen einspielen können. Da die Karte den MIDI-Standard XG beherrscht, können Sie XG- oder General-MIDI- Daten originalgetreu von Ihrem MIDI-Sequenzer aus wiedergeben.

Klingt gut, oder? Nur wofür? Das 9000 Pro ist sowieso XG-kompatibel und besitzt die eben angesprochenen Eigenschaften sowieso. Höchstens als Stimmenaufrüstung macht dieses Board Sinn. Aus diesem Grund sei diese Erweiterung auch nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Es sei denn, Sie wollen Ihr 9000er mit 32 Sequenzerspuren bombardieren, alle mit polyphonen Stimmen bis zum Abwinken gefüllt.

Zusammenfassung

Uneingeschränkt empfehlen möchte ich die beiden Karten PLG-150 DX und PLG-150 AN. Die eine holt zu 100% den legendären DX-7 Synthesizer in Ihr PSR-9000 Pro, dessen Sounds auch heute noch einen unverwechselbaren Klangcharakter haben. Die andere macht aus Ihrem 9000er einen analogen Synthesizer mit all den Sounds, die diese Dinosaurier so berühmt machte. Zwar ist hier keine echte analoge Tonerzeugung am Werk, aber Physical Modeling kommt der ganzen Sache sehr nahe und ist in jedem Fall den meisten gesampleten Sounds dieser Gattung überlegen. Zwar bietet das 9000er auch einige klassiche Analogsounds, aber durch die PLG-150 AN werten Sie das Keyboard quantitiv und qualitativ auf.

Die restlichen Karten erhalten nicht meine uneingeschränkte Zustimmung. Zumindest was den Einsatz im 9000 Pro angeht. Yamaha bietet noch einige andere Synthesizer und Tonmodule an, welche sich durch PlugIns erweitern lassen. Hier machen die restlichen Karten je nach verwendetem Instrument schon mehr Sinn.

Sound-Scriptdatei
(Für Cubase VST 5 Benützer)

Arbeiten Sie mit Steinberg Cubase VST ab Version 5 und besitzen Sie ein PSR-9000/9000 Pro, oder wollen eines anschaffen? Dann habe ich für die Kombination Cubase und Yamaha 9000 die perfekte Lösung für Sie:

Auch ohne PlugIn-Erweiterungen besitzt das Yamaha PSR-9000/9000 Pro an die Tausend unterschiedlicher Sounds. Diese wollen im Sequenzerbetrieb schnell und sicher angewählt sein, ohne lange Sucherei, oder gar der Direkteingabe am Instrument. Schliesslich will man ja alles fernsteuern.

Die Lösung ist, die Sounds aus Cubase heraus in Klarschrift über eine entsprechende Liste auszuwählen. Wenn diese Liste dann noch gut sortiert daher kommt, noch besser! Genau so eine Liste kann ich Ihnen gerne überlassen.

Cubase VST ab der Version 5 arbeitet auf Wunsch mit sogenannten Scriptdateien, welche in das Programm eingebunden werden und die Sounds eines bestimmten Tonerzeugers in gut sortierten Listen zur Verfügung stellen. Voraussetzung ist, dass Sie über eine entsprechende Skriptdatei für Ihr Instrument verfügen. Steinberg liefert bereits eine gewisse Anzahl solcher Scriptdateien mit. In den ersten VST 5.0 Versionen jedoch nicht für das 9000 Pro. Aus diesem Grund habe ich mich an die Arbeit gemacht und eine entsprechende Skriptdatei für das PSR-9000/9000 Pro in müheseliger Tipparbeit erstellt. Diese Anpassung enthält die XG-Sounds, die Panelsounds und die Sounds für die PlugIn-Boards DX, AN, VL und PF. Sämtliche Sounds lassen sich bei Verwendung dieses Skripts in Klarschrift über gut sortierte Listen in Cubase anwählen. Die erforderlichen Programmwechsel-Befehle und die beiden Bankselect-Befehle werden bei Auswahl eines Sounds automatisch gesendet und der gewünschte Klang steht auf der entsprechenden Sequenzerspur zur Verfügung.

Interesse? Dann schicken Sie mir einfach ein E-Mail!

(ACHTUNG: Auf neueren Cubase Installations CDs ist diese Skriptdatei mittlerweile enthalten).

Auf Wunsch kann ich Ihnen gerne einmal etwas auf die Sprünge helfen und einen Beitrag über die Cubase-Skript-Programmierung schreiben. Über ein Feedback würde ich mich diesbezüglich sehr freuen.

Christian Deinhardt

(Anderer Ansicht? Fragen? Bemerkungen? Wunderbar! Aber behalten Sie die nicht für sich, sondern lassen Sie andere auch daran teilhaben. Für eine E-Mail-Replik zu diesem Artikel, klicken sie hier).

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