Intro
Geschichte
Design
XB-1G
Tonerzeugung
Zugriegel
Percussion/Keyclick
Vibrato und Chorus
Leslie/Effekte
Sonstiges
Bühne
Fazit
Auf der Bühne

Den Härtetest habe ich mit der XB-1 im Bühnenbetrieb durchgeführt. Vom Sound her gibt es hier nur Positives zu vermelden. Die XB-1 klingt so, wie eine Hammond klingen muss. Ein warmer voller Sound mit dem typischen Leslie-Effekt und dem – zumindest von mir - so geliebten Verzerrer. Ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass der Verzerrer erst dann originalgetreu eingesetzt werden kann, wenn man zur Lautstärkeregelung ein Volumenpedal an die Volumenbuchse der XB anschliesst. Dann nimmt der Verzerrungsgrad mit zunehmender Lautstärke zu, wie beim elektromagnetischen Vorbild.

Ich habe den Sound der XB-1 mit den Hammond-Imitationen meines Lieblingssynthesizers in diesem Bereich verglichen. Obwohl dieser Synthesizer schon sehr überzeugende Hammondsounds liefert, ist der Sound der XB wesentlich voller. Abgesehen davon, dass man die Möglichkeit hat, bei der XB jederzeit in das Klanggeschehen über die Zugriegel einzugreifen. Zwar bietet der Synthesizer im Effektbereich mehr Möglichkeiten wie z.B. Flanger, Equalizer, Exiter usw. aber im Endeffekt ist der warme volle Sound der XB nicht zu überbieten.

Die Masterkeyboardfunktionen liessen sich gut mit den Möglichkeiten meines Synthesizers kombinieren. Es war ohne Probleme möglich, die Sounds beider Klangerzeuger auf beiden Tastaturen zu nutzen und somit konnte die XB auch einmal ein paar Strings und Bläser von sich geben, die dann natürlich von meinem Synthesizer erzeugt wurden. Die Kombination von XB mit einem Portable Keyboard oder Synthesizer ergibt ein wirklich starkes Duo auf der Bühne.

Im Gegensatz zu einem Hauptkonkurrenten, dem VK-7 von Roland, besitzt die XB-1 keine zusätzlichen Sounds wie Strings, Bläser, Pianos usw. Für mich ist das absolut kein Nachteil, da dieses Instrument schliesslich Orgelsounds an des Hörers Ohr bringen soll. In der genannten Kombination mit einem Synthesizer ist es dann absolut kein Problem mehr, dass die XB-1 eben "nur" Hammondsounds von sich gibt.

hammond xb-1

Fazit

In den rund neun Jahren die zwischen XB-2 und XB-1 liegen, hat sich Hammond-Suzuki die Anregungen vieler Anwender zu Herzen genommen und die XB-1 weiter verbessern können. Zwar hauen einen die einzelnen Neuerungen nicht gerade vom Hocker, aber die vielen kleinen Detailverbesserungen ergeben in der Summe doch einiges. Ausgenommen ist der Leslie-Effekt. Dieser stellt eine deutliche Verbesserung dar und kommt fast schon an ein Ungetüm im Waschmaschinen-Format heran. Die XB-1 ist somit ein absolutes Muss für alle, die den Hammondsound lieben und diesen gerne mit auf die Bühne nehmen wollen.

Übrigens profitieren auch die so oft erwähnte XB-2 und der Expander XM-1 von der Entwicklungsarbeit bei der XB-1. Durch ein Upgrade auf die Betriebssystemversion 2.0 lassen sich diese beiden Instrumente in bezug auf Edit- und MIDI-Möglichkeiten auf den neusten Stand der Technik bringen.

Christian Deinhardt

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