DAB+ statt UKW
Drei DAB+-Adapter im Vergleich
Auf
broadcast.ch kann man lesen: «UKW – Das Analogradio tritt langsam in
den Ruhestand. Wer Radioprogramme heute noch analog hört, tut dies via
UKW. Rund 850 Sender versorgen die Schweiz flächendeckend mit den
Programmen der SRG SSR. Mit einem handelsüblichen UKW-Radio bietet diese
Technologie bei störungsfreien Empfangsverhältnissen einen guten
Stereosound. Der Bundesrat erteilte der SRG SSR 1999 die Konzession zum
Aufbau eines DAB-Netzes. Nun werden die Ultrakurzwellen ab 2020 sanft in
den Ruhestand treten. Spätestens 2024 ist der letzte Sender still. Beim
Kauf eines neuen Radiogerätes sollten Sie also unbedingt auf
integriertes DAB+ achten.»
Natürlich stellt sich zusätzlich die
Frage, ob man überhaupt noch DAB+-Radio benötigt, bei all den
Streaming-Angeboten, den Radiosendern via Kabel, Satellit oder Internet.
Doch laut der IGEM-digimonitor-Statistik ist Radiohören in der Schweiz
in allen Altersklassen immer noch enorm beliebt.
Nun will man ja
nicht unbedingt ein neues Radiogerät kaufen, vor allem, wenn die
meisten Angebote «All-in-One»-Radios sind, deren Klang nicht annähernd
unseren Ansprüchen gerecht werden. Wer DAB+ über seine
(High-End-)Stereoanlage geniessen möchte, benötigt also entweder einen
DAB+-fähigen Receiver oder eben einen Adapter. Für Autos ohne
DAB+-Empfänger gibt es eine grosse Anzahl Zusatzgeräte, für die
Heimanlage jedoch nur wenige. Wir haben drei herausgepickt.
Ich
möchte es nicht verpassen zu erwähnen, dass dieser Test in meinem Heim
auf dem Land durchgeführt wurde, wo man technische Innovation und
schnelles Internet nur vom Hörensagen kennt, wo Swisscom zu wenig
verdient, um auch nur die Minimalanforderungen erfüllen zu wollen. Wo
immer Sie auch wohnen, Sie werden sich höchstwahrscheinlich über bessere
Werte freuen können. Mit anderen Worten: Diese drei DAB+-Konverter
wurden unter wirklich realistischen Bedingungen getestet. Und: Hier
können (ohne Dachantenne) keine ausländischen UKW-Sender empfangen
werden.
Zusätzlich muss erwähnt werden, dass der DAB-Empfang
wetterabhängig ist bzw. sein kann, dass also bei enormem Schneefall z.
B. der Empfang zusammenbricht und gar nichts mehr geht. Während bei
analogen Signalen wie UKW oder früher beim analogem TV das
wetterbeeinflusste Signal die Hörqualität verrauschter respektive die
Bildqualität verschneiter machte, unterbricht ein zu schwaches digitales
Signal den Empfang vollständig. Ich frage ich mich, wie unsere
Regierung, die zwar immer noch Schutzräume vorschreibt und im Fall von
Sirenenalarm uns zum Radiohören auffordert, dem Empfang via DAB+
garantieren will. Doch das wäre wieder eine völlig andere Diskussion.
Kommen wir zu unseren drei Testkandidaten:
M7+: Die Prinzenklasse
Aus Norwegen (mit chinesischer Herkunft) stammt mein erster Kandidat, der wegen seiner geringen Grösse wohl eher der Prinzen- als der Königsklasse zugeteilt werden kann. Die Firma Tiny Audio ist spezialisiert auf Radio-Adapter und bietet diverse Modelle an.
Der M7+ ist ein (Fast-)Alleskönner und macht schon beim Auspacken einen wertigen Eindruck. In der Schachtel befinden sich neben dem Gerätchen eine handliche Fernbedienung (mit 2 AAA-Batterien), ein Netzadapter (6 V, 500 mA), eine Wurfantenne (ca. 2 m langes Kabel mit Antennenstecker) und ein Audio-Verbindungskabel 3,5 mm Stereoklinke auf 2 x Cinch, ein 27-seitiges Instruction Manual in Englisch, ein 32-seitiges brukerhåndbok in Norwegisch und eine Spotify-Information.
Die schwarze Hochglanzfront mit diskreten Beschriftungen birgt das 66 x 49 mm grosse Farb-Display. Darauf ist im stromsparenden Standby-Modus schwach die Uhrzeit zu erkennen, im aktiven Zustand werden alle wesentlichen Angaben angezeigt.
Der M7+ verfügt auf der Rückseite über einen Ein-/Ausschalter. Daneben sind sämtliche Anschlüsse aufgereiht: Antenneneingang, DC-Eingang für das mitgelieferte, externe Netzgerät, analoger Audio-Ausgang sowie digitaler optischer Ausgang. Wer diese Möglichkeit wählen möchte, muss sich ein optisches Kabel besorgen.
Vielseitig
Natürlich bietet der M7+ DAB+-Empfang, doch daneben ist er auch noch ein Internetradio-Empfänger, ein UPnP-MusicPlayer (beides nur via WiFi möglich) sowie ein FM/UKW-Receiver. Zudem bietet er noch Spotify Connect: Wer einen Spotify Premium Account abonniert hat, kann via WiFi Spotify nach einmaliger Anmeldung in den M7+ und damit in seine Heimanlage integrieren.
Für jede dieser fünf Möglichkeiten stehen je 10 Speicherplätze zur Verfügung. Im Weiteren ist eine Sleep- und eine Wecker-Funktion vorhanden. Die Sleep-Funktion bietet vier feste Zeiten (15, 30, 45 und 60 Min.). Es können zwei separate Weckzeiten und -funktionen (Radio oder Ton) programmiert werden.
Die Fernbedienung
Es kommt selten genug vor, dass eine Fernbedienung einfach und selbsterklärend ist. Diejenige des M7+ ist so eine: Klein (14 cm lang), leicht (74 g mit eingelegten Batterien) und klar beschriftet.
Der Hochglanzfinish ist zwar für eine Fernbedienung nicht gerade ideal, da sie schnell von Fingerabdrücken übersät sein wird, doch unbenützt sieht sie edel aus.
Je nach gewähltem Modus (Funktion) ruft die Menu-Taste ein anderes Menü auf, von dem man jedoch auch ins Hauptmenü gelangen kann. Auch die Info-Taste passt sich der Funktion an. Sie gibt z. B. im DAB+-Modus Zusatzangaben zum Sender und zur Signalstärke an (die ja von Sender zu Sender variiert).
Scan, Mute, Sleep und Snooze gehören zu den allgemein bekannten Begriffen. Die zehn Nummerntasten sind die jeweiligen Speicherplätze, die durch kurzes Drücken den gespeicherten Sender wählen, durch langes Drücken den spielenden Sender speichern – ganz einfach.
Der Vierfach-Kreistaster mit dem «OK» in der Mitte dürfte ebenfalls bekannt sein. Und zuoberst ist noch die Ein/Aus-Taste, die den M7+ in den Standby-Modus versetzt. Die Zeitangabe auf dem Display wird nach kurzer Zeit abgedunkelt.
Erstinstallation des M7+
Der M7+ bietet einen Setup-Wizard – einen Installationsmagier –, der die Ersteinrichtung wirklich vereinfacht, sofern man gewisse Zugangsinformationen (z. B. das WiFi-Passwort) präsent hat. Die Eingabe des Passworts (WEP/WPA) ist verhältnismässig einfach und muss nur einmal erfolgen. Wählen kann man auch, von welcher Quelle Datum und Zeit geholt werden sollen. Von DAB ist am einfachsten, denn beim Network muss man auch noch die Zeitzone wählen.
Es können auch mehrere WiFi-Quellen gespeichert und je nach Standort oder Wunsch aktiviert werden. Die einmal eingegebenen Passwörter zu den diversen Quellen bleiben gespeichert.
Internetradio
Trotz des kaum überblickbaren Angebots an Internetradiostationen war es einfach, meine Lieblingssender zu finden und diese als Presets zu speichern. Mehr als zehn Stationen gehören nicht zu meinen regelmässig angewählten.
Will man Stationen zu den Favoriten hinzufügen oder nach nicht in der Liste aufgeführten Sendern suchen, muss man sich zuerst bei wifiradio-frontier.com anmelden und einen Access code anfordern. Die persönliche Liste wird dann online gespeichert (was ich persönlich nach Möglichkeit zu vermeiden suche).
DAB+
Für DAB+- und FM-Empfang benötigt man die beiliegende Wurfantenne (oder eine eigene, bestenfalls aktive) und sollte diese auch optimal ausrichten.
Befindet man sich im DAB-Modus, startet die Scan-Taste einen Suchlauf und speichert alle gefundenen Stationen. Praktisch sind gewisse Zusatzfunktionen wie z. B. «inaktive Stationen löschen», die sonst in der Stationenliste auftauchen.
Im FM/UKW-Modus benützt man die Scan-Taste, um zum nächsten Sender zu gelangen. In diesem Modus empfiehlt es sich, die Stationen gleich in den zehn Speicherplätze abzulegen. Aber in Bälde werden ohnehin nur noch ausländische UKW-Stationen zu hören sein (sofern man solche empfangen kann).
Musikplayer und Spotify
Via UPnP und der Gratissoftware Kodi für den Mac konnte ich nach einigen Versuchen den Musikplayer aktivieren. Das heisst, dass sämtliche in Kodi archivierten Songs auch auf dem M7+ anwähl- und abspielbar sind, sofern sich der Rechner und der M7+ auf demselben Netzwerk befinden. Über den Windows Media Player soll die Wiedergabe ebenso einfach funktionieren.
Da ich einen anderen Streaming-Service verwende und mich für diesen Test auch nicht für den 30-tägigen Gratisversuch anmelden wollte (Spotify gehört ja bekanntlich zu den grössten Datensammlern und -wiederverwertern wie Facebook, Google & Co.), kann ich mich zu Spotify Connect nicht äussern.
Der M7+ im Einsatz
Der M7+ ist trotz seiner Vielseitigkeit einfach zu bedienen, klar und logisch im Aufbau, verfügt über eine leicht überblickbare Fernbedienung und klingt ausgezeichnet, vor allem, wenn man in Betracht zieht, dass sowohl Internetradio- als auch DAB+-Sender eine begrenzte Bandbreite aufweisen und nie unkomprimiertes HiDef-Audio übertragen können.
Die mitgelieferte Wurfantenne bietet, wenn optimal ausgerichtet,
einen erstaunlich guten Empfang, sogar im Untergeschoss. Ich schloss
noch eine herumliegende, aktive UHF-Antenne an (eigentlich für
TV-Empfang konzipiert) und konnte damit den Empfang noch zusätzlich
optimieren.
Natürlich sind immer noch Wünsche offen, z. B. würde
zusätzlich zum WLAN ein Ethernet-Kabeleingang die Internet- und somit
auch die Musikplayer-Verbindung etwas stabiler gestalten. Doch bei
dieser Grösse und zu diesem Preis ist alles vorhanden, was man erwarten
kann – und mehr.
M8+: Der Einfachste mit Überraschung
Ebenfalls von Tiny Audio stammt das Modell M8+, die einfachste Lösung, die jedoch zusätzlich mit einer Überraschung aufwartet.
Der M8+ besteht aus einer handtellergrossen Haupteinheit, die mit einer ausziehbaren Antenne, einem Ein/Aus-Schiebeschalter und zwei Buchsen ausgestattet ist. Die Micro-USB-Buchse ist für das beiliegende Netzgerät in USB-Norm (5 V=, 1000 mA) ausgelegt. Die einzige 3,5-mm-Klinkenbuchse ist der Linienausgang. Ein (kurzes) Verbindungskabel mit Klinkensteckern auf beiden Seiten liegt bei (für den Anschluss an eine Stereoanlage wird jedoch meistens ein Cinch-Kabel benötigt.)
Nicht beiliegend (was ich persönlich ärgerlich finde) sind die zwei AAA-Batterien, welche die Bedienungseinheit/Fernbedienung speisen. Und ohne Fernbedienung läuft beim M8+ überhaupt nichts.
Auch kostete es mich einen Fingernagel und diverse Versuche, bis ich den Deckel des Batteriefachs öffnen konnte. Dieser Deckel ist aus so dünnem Kunststoff, dass ich seiner Lebensdauer kritisch entgegenblicke. Doch wenn die (eigenen) Batterien mal eingelegt und das Fach wieder verschlossen ist, liegt die Bedieneinheit leicht und gut in der Hand.
Es ist die wohl einfachste Fernbedienung, die ich je benützen konnte: Auf dem kleinen, zweizeiligen OLED-Display werden, sofern die Haupteinheit eingeschaltet ist und man bei der ersten Inbetriebnahme die Autosuche aktiviert hat, die Empfangsstärke, die Verbindungsart (z. B. DAB Line Out) sowie der Batteriezustand angezeigt. Auf der zweiten, etwas fetteren Zeile sieht man den Sendernamen. Das Display bleibt während einer einstellbaren Zeit sichtbar.
Unter dem Display befinden sich die Speicherplätze 1 bis 4 (nicht eben üppig, doch wahrscheinlich für viele User genügend).
Weitere fünf Tasten haben verschiedene Funktionen:
Mit M wählt
man das Menü, durch das man mit den ±-Tasten zappt: «Auto Suche», «Alle
Favoriten löschen», «Sprache», «Hintergrundbeleuchtung»,
«Werkeinstellungen» und «Software Version».
Die Infotaste zeigt im DAB-Modus Zusatzinformationen an: Sendername, Zeit, Signalstärke.
Was
die Taste mit dem Rückpfeil bewirkt, konnte ich während des Tests nicht
eruieren. Auch in der Bedienungsanleitung fand ich nichts dazu. Sie ist
einfach da.
Die ±-Kipptaste hat weitere Funktionen: Vorwärts- resp.
Rückwärtssteppen durch die DAB-Sender, Drücken und Halten der
Minus-Taste = Stummschalten oder stumm aufheben, Drücken und Halten der
Plus-Taste = Lautstärke kann nun mit + oder - verändert werden.
Die Überraschung
Für mich «the cherry on the cake» ist jedoch der eingebaute FM-Transmitter. Wenn die Schweizer UKW-Sender abgeschaltet werden, stehen in vielen Haushalten unzählige FM-Radios herum, die nur noch in Randregionen empfangsfähig sein werden. Mit dem FM-Transmitter kann man nun DAB+ auf sämtliche UKW-Geräte im Haus übertragen. Die Sendefrequenz ist wählbar und am Display (siehe Bild oben) ablesbar. Der FM-Transmitter arbeitet nur, wenn die Line-Out-Buchse nicht belegt ist.
Eine noch grössere Kirsche auf dem Kuchen wäre, wenn die Haupteinheit zusätzlich einen Linien-Eingang hätte, so dass man den FM-Transmitter für weitere Audiogeräte verwenden könnte.
Ich verwende schon seit Jahren einen (qualitativ guten) FM-Transmitter, um die Musik aus meinem Compi im ganzen Haus geniessen zu können. Im Badezimmer genügt ein kleines UKW-Radio, in grösseren Räumen stand schon immer eine passende Stereoanlage mit eingebautem oder separatem Empfangsteil. Mit dem M8+ ist also eine «Wiederverwertung» der UKW-Empfänger möglich.
Der M8+ im Einsatz
Der M8+ von Tiny Audio ist enorm einfach
in der Bedienung, stösst jedoch schnell an Grenzen der
Übersichtlichkeit. Wer sich mit vier DAB+-Stationen zufriedengeben kann,
ist zwar gut bedient. Wenn man sich dann jedoch durch weitere 60 oder
mehr Sender durchzappen muss, um den passenden zu finden, ist das kleine
Display nicht ideal.
Die Fernbedienung hat eine unglaubliche
Reichweite (was gerade im Einsatz mit dem FM-Transmitter zum Tragen
kommt). Ich konnte sogar aus dem unteren Stockwerk, wo ich via UKW DAB+
hörte, den Sender wechseln.
Der FM-Transmitter im M8+, der sozusagen eine kostenlose
Multiroom-Abhöre ermöglicht, spricht dann wiederum für den kleinen
Schwarzen. Leider ist die Audioqualität via Kabel wesentlich besser als
via FM-Transmitter, und es ist schade, dass beide Modi gleichzeitig
nicht möglich sind. Der A/B-Vergleich zeigt: SRF3 von DAB+ klang in der
Stereoanlage via FM-Transmitter gleich gut/schlecht wie direkt im
UKW-Empfang, im Kabelmodus jedoch wesentlich klarer, voller, besser.
Durch
die extrem simpel gehaltene Fernbedienung sind gewisse, oft benützte
Funktionen nur umständlich zu realisieren, wie z. B. die Veränderung der
Lautstärke. Auch ist nicht klar, wie die Sender organisiert sind. So
muss man oft lange zappen, um einen Sender zu finden, der nicht in einem
der vier Speicherplätze abgelegt ist.
Die
Empfangsempfindlichkeit ist trotz der ausziehbaren, seitlich
angebrachten Antenne etwas weniger gut als beim M7+, doch sollte sie in
den meisten Regionen einen sauberen DAB-Empfang ermöglichen.
HDAB 10: Der Portable
Einer anderen Anwendungsidee folgt der HDAB 10 der niederländischen Firma Caliber: Dank Bluetooth ist das Gerät nur bedingt vom Kabel abhängig und bietet dank dem eingebauten Akku nach zwei Stunden Ladezeit bis zu 8 Stunden Betriebszeit. Und da der Caliber-Adapter portabel ist, benötigt man auch keine Fernbedienung.
Vier Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des pultförmigen Gerätchens: DC In für den Anschluss des mitgelieferten Netzteils (5V= 1A) zum Aufladen des Akkus und/oder für Dauerbetrieb, Line Out und Line In als 3,5-mm-Stereoklinke und (was etwas seltsam anmutet) eine Stereoklinkenbuchse für die mitgelieferte Antenne, ein etwa 60 cm kurzes Stück isolierter Draht, das am Ende verknüpft ist (Pigtail).
Bluetooth hat zwei Modi: Als Empfänger, z. B. vom Smartphone, Tablet oder PC, oder als Sender zu einem Bluetooth-Lautsprecher oder -Kopfhörer. Je nach dem muss die jeweils andere Funktion via Kabel (Line in oder Line out) erfolgen. Als Input kann man somit BT oder AUX, DAB+ oder FM wählen, als Output BT oder Aux.
Die
Bedienung erfolgt über den Drehknopf in der Gerätemitte unter dem
Display und über zehn rund ums Display angeordnete Tasten. Ein längerer
Druck auf den Drehknopf schaltet das Gerät ein respektive aus. Auf den
sechs Nummerntasten speichert man Stationen, je sechs für DAB und UKW.
Mit AutoScan findet man auf UKW den nächsten Sender. Für DAB benötigt
man diese Taste nur bei der Installation. «Info» zeigt weitere
Senderinformationen an. Mit der Menütaste und dem Drehknopf kann man
diverse weitere Einstellungen vornehmen, u. a. Wecker, Sleep,
Sprachwahl, BT-Geräteliste und die Softwareversion des Geräts.
Im
DAB-Modus dient der Drehregler der Senderwahl, doch muss man schnell
reagieren und sofort den Drehknopf drücken, wenn man den gewünschten
Sender erreicht hat, sonst springt man auf den ursprünglichen Sender
zurück. Dies ist etwas gewöhnungsbedürftig, umso mehr, als man diese
Zeitpanne nicht verändern kann. Es gibt zudem keine Lautstärkeregelung
oder Stummschaltung. Dies muss am Empfangsgerät (HiFi-Anlage)
eingestellt werden.
Das
53 x 28,6 mm grosse Display umfasst vier Zeilen: Zuoberst weiss
unterlegt werden die Empfangsstärke, die Uhrzeit und der Akku-Status
angezeigt.
In der Mitte sind zwei Zeilen in grosser, veraltet
wirkender Schrift dem gewählten Sender und dessen Zusatzinformationen
gewidmet. Ebenfalls veraltet wirkt, dass die Zusatzinformationen, wenn
länger als eine Zeile, nur etwa alle zwei Sekunden ein Zeichen weiter
scrollen. «Lauftext» kann man dies nicht nennen.
Zuunterst im Display zeigt eine kleine Zeile an, welche externen Geräte angeschlossen sind.
Der HDAB 10 im Einsatz
Als separater, stromunabhängiger und
Bluetooth-fähiger Radioempfänger mit DAB+ und UKW füllt der HDAB 10 von
Caliber bestimmt ein Marktsegment. Doch reduzieren ein paar nervige
Kleinigkeiten seine Attraktivität: Beispielsweise dauert es über eine
Minute, bis er nach einem Neustart die korrekte Zeit anzeigt. Die
altertümliche Schrift, bei der Umlaute übrigens in einer Übergrösse
eingeschoben werden, und das Zeitlupen-Scrolling habe ich schon erwähnt;
doch auch die Zeit, die verstreicht, bis ein neuer Sender aktiviert
wird, ist länger als bei anderen Modellen.
Wenn man die
mitgelieferte Pigtail-Antenne optimal auslegt, geht die
Empfangsempfindlichkeit auch in schlechten Bedingungen i.O. Die
Bluetooth-Möglichkeiten (Input oder Output, jedoch nicht gleichzeitig)
sind sicher für gewisse Anwendungen ein Plus, und auch der Akku-Betrieb
eröffnet neue Möglichkeiten, doch für den ursprünglichen Testgedanken,
DAB+ so gut wie möglich in die Heimanlage integrieren zu können, taugt
das Caliber-Gerätchen meiner Meinung nach von unseren drei Kandidaten am
wenigsten.
Fazit
Die drei Testgerätchen können alle auf ihre Weise DAB+ in die bestehende HiFi-Anlage übermitteln. Die Unterschiede in Handhabung, Verarbeitungsqualität und in den Möglichkeiten sind gross, die Preisunterschiede relativ klein. Aus diesem Grund muss jede/r für sich entscheiden, welche Kriterien für ihren/seinen persönlichen Einsatz wichtig sind.
Onlinelink:
http://www.avguide.ch/testbericht/dab-statt-ukw-drei-dab-adapter-im-vergleich