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Band-in-a-Box 12

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Megapack+
Installation
Was ist neu
Meine Meinung

Endlich – könnte man sagen – hat auch eine meiner unentbehrlichen Softwares den Sprung auf OS X geschafft. Und wie!

Da ich schon mehrere Versionen von Band-in-a-Box (ab nun Biab) hier besprochen habe, beschränke ich mich auf die wichtigsten Neuerungen und ein paar Hinweise, wie und warum Biab für alle Musiker unentbehrlich ist.

Megapack+

Das Paket, das mir direkt aus Kanada zugesandt wurde, war ein schlichtes Jiffy. Ich weiss nicht, ob Biab, in Europa geordert, in einer schmucken (jedoch völlig unnötigen) Kartonschachtel ausgeliefert wird, wie die meisten Softwarepakete. Mir ist ohnehin nur der Inhalt wichtig und dieser besteht im Falle der Biab 12 Megapack-Version aus einem 267 Seiten starken Handbuch (auf Englisch, da aus Kanada kommend) und 5 CDs.

Ok, eine der CDs ist der Product Guide, der die diversen anderen Produkte von PG Music vorstellt, doch die restlichen 4 Silberscheiben sind wichtig:

Die erste enthält neben dem eigentlichen Programm (das nur gerade 4,5 MB gross ist) 550 MB Styles, Songs, Riffs und vieles mehr, was Biab ja so wertvoll macht.

Auf dieser CD gibt es schon mal ein Tutorial in 5 Kapiteln in Form von Quicktime Movies:

  • Chapter 1 - Overview.mov
  • Chapter 2 - Time Signatures.mov
  • Chapter 3 - Soloists.mov
  • Chapter 4 - Other Features.mov
  • Chapter 5 - Core MIDI.mov

Hier lernt man alles über die Neuigkeiten in Biab 12.

Die übrigen drei CDs enthalten weitere Quicktime Movie Tutorials. Hier die Themen der einzelnen Lektionen:

CD 1: Practicing with Band-in-a-Box

  • Chapter 1 - Intro- Practicing with Band-in-a-Box
  • Chapter 2 - Learning Tunes using Band-in-a-Box
  • Chapter 3 - Improvisation - Practicing with BB
  • Chapter 4 - Comping - Practicing with BB
  • Chapter 5 - Sight-reading - Practicing with BB
  • Chapter 6 - Ear-training - Practicing with BB
  • Chapter 7 - Rhythm Guitar - Practicing with BB
  • Chapter 8 - Guitar Chord Solos - Practicing with BB
  • Chapter 9 - Piano Chord Solos - Practicing with BB
  • Chapter 10 - Arranging - Practicing with BB 

CD 2: Songwriting with Band-in-a-Box

  • Chapter 1 - Intro- Songwriting with Band-in-a-Box
  • Chapter 2 - Creating a Quick Tune using the Melodist
  • Chapter 3 - Writing a Song from Scratch
  • Chapter 4 - Thoughts, Genres and Forms
  • Chapter 5 - Making a Pop 16th tune

CD 3: Secrets of the Stylemaker

  • Chapter 1 - Intro- A Style in 3 minutes
  • Chapter 2 - Overview of the Stylemaker
  • Chapter 3 - Editing and Importing Patterns
  • Chapter 4 - Piano, Guitar & String Patterns
  • Chapter 5 - Guitar Macros
  • Chapter 6 - Importing Instruments to make a new Style
  • Chapter 7 - Endings and Other Items
  • Chapter 8 - Making a Style - Tips and Pointers
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Installation

Die Führung durch die Installation, nachdem man die Software CD ins Laufwerk eingelegt hat, ist vorbildlich: Für alle Eventualitäten ist vorgesorgt, MIDI-Interfaces werden erkannt (und glücklicherweise benötigt man ja unter OS X kein OMS mehr!) und für viele Geräte bestehen Templates, so dass man nach rund 10 Minuten loslegen kann.

Für eingefuchste Biab User hat sich auf den ersten Blick nicht viel verändert, das Hauptfenster wurde zwar dem Aqua Look von OS X angepasst, sieht also etwas „aufgeräumter“ aus. Auf den zweiten Blick entdeckt man ein paar Knöpfchen mehr und merkt auch, dass nicht mehr alle gewohnten Tastaturkürzel funktionieren. Dies hat mich zu Beginn echt gestört, gehöre ich doch zu den Gewohnheitstieren, die, einmal was gelernt, etwas Mühe haben umzulernen. Aber nach ein paar Anwendungen hatte ich wieder alles im Griff.

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Was ist denn neu?

Also das wichtigste ist natürlich, dass Biab nun „native“ unter OS X (ab Jaguar oder 10.2) läuft. In meiner Konfiguration (OS 10.3.5 auf einem G4/1GHz/1GB RAM) läuft Biab seidig, ohne geringsten Schluckauf und ich hatte auch nie einen Absturz. Viele der in der Einleitung zum Manual beschriebenen Verbesserungen bemerkt man kaum im Detail; es ist der Gesamteindruck der schon in den ersten Minuten freudig überrascht. Alles geht schneller und reibungsloser, vom Song vorbereiten bis zum Neuzeichnen der Notendarstellung.

Die bessere Integration der Quicktime Instrumente lässt mich zum ersten Mal Biab sogar ohne externe MIDI Geräte benützen – obgleich die Sounds aus dem Yamaha XG Kistchen immer noch besser klingen und dank der Core Midi Integration auch problemlos angespielt werden können. Doch zum Üben und Rumpröbeln reichen die internen Klänge allemal.

Zum Üben des Rhythmusempfindens superb (doch weiss ich nicht, ob ich sie je anwenden werde) sind die neuen Time Signatures wie 7/8, 11/8 usw. mit ihren dazugehörigen Songbeispielen. Oder die neue „Strauss“- resp. „DeStrauss“-Funktion, mit der man aus jedem 4/4 Takt Song eine 3/4 Takt Version und umgekehrt erstellen lassen kann.

Die Solisten wurden erweitert und je nach angeschaffter Biab Version stehen diverse zum Teil recht abgefahrene Solisten zur Verfügung, u.a. haben der Pianist Andy LaVerne und der Synthesizer Guru Jeff Lorbeer ihre Beiträge zum „Solist“ geleistet.

Auch wurden die Count-in Funktionen erweitert: Statt des monotonen 1-,2-,1-2-3- kann man nun verschiedene Varianten von Intros oder Drumfills wählen, was vor allem für Biab auf der Bühne von grossem Vorteil ist. Auch kann man die Drumspur muten, so dass sie nur noch den Count-in spielt, was wiederum Bands zugute kommt, die Biab einsetzen, aber einen Drummer haben – oder um (als Drummer) die Schlagzeugbegleitung zu üben.

Garage Band unterstützt

Im Manual fand ich auf Seite 6 die Bemerkung, dass man Biab Songs in Garage Band importieren und mit den (wesentlich besser klingenden) Sample Sounds abspielen könne. Ich konnte mir allerdings nicht erklären, wie dies möglich wäre und fand auch keine weiteren Erklärungen dazu im Handbuch.

Also schrieb ich ein E-Mail an PG Music und erhielt bereits einen Tag später die Antwort, die kurz und klar auf folgenden Link verwies:

http://www.pgmusic.com/garagebandtutorial.htm

Die Anleitung ist recht umfangreich, aber klar. Doch weil es mir verhältnismässig kompliziert schien, verzichtete ich auf einen Versuch. Die Beispiele, auf die in der Anweisung verwiesen wird, zeigen jedoch, dass es absolut möglich ist, und das Ergebnis sich hören lassen kann.

Was mir jedoch noch viel wichtiger scheint, ist die Tatsache, dass die PG Leute nicht einfach eine Mac taugliche Version zusammen bastelten, sondern sich ein Mac Kenner mit den Möglichkeiten der Mac Plattform auseinandersetzt, sonst wäre ein solches Tutorial für Garage Band gar nicht erst entstanden. Das gibt doch Hoffnung für die Zukunft!

Empfehlenswertes Megapack

Biab ist ja (verglichen mit anderer Software) schon eh enorm günstig, so dass man sich gut und gerne das Megapack mit allen Zusätzen leisten kann. Ich weiss nicht, ob die Video CDs bei allen Versionen mit dabei sind. Die alleine haben mir (als langjähriger Biab User) die Augen geöffnet und mir Möglichkeiten der Software gezeigt, die ich (als lesefauler Manualmufti) nie gefunden hätte. Die Quicktime Movies sind zwar nicht eben State of the Art  (der Sprecher spielt zuviel mit der Maus und seine Stimme ist eher etwas einschläfernd), trotzdem sind sie absolut empfehlenswert – die einfachste Art, sich mit den vielen Möglichkeiten des Programms bekannt zu machen. 

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Meine Meinung 

Für mich ist Biab nach wie vor das beste Trainingsprogramm für Musiker. Ich kann mit einer nie schlapp machenden Band meine Soli üben, das Tempo und die Tonart auf einfachste Weise anpassen und neue Stücke schnell und problemlos eingeben.

Doch auch zum Entdecken von neuen Rhythmen, studieren von virtuellen Solis im Stile berühmter Jazz- und Pop-Musiker, erlernen von Harmoniefolgen und Arrangementmethoden ist Biab einzigartig. Toll, dass es nun als carbonisierte OS X Version erhältlich ist! 

Fazit 

Für alle, die irgend etwas mit dem kreativen Vorgang des Musikschaffens zu tun haben, die lernen und üben wollen, bietet Biab eine beinahe überwältigende Fülle von Möglichkeiten. Da wünscht man sich eigentlich nur noch eins: Mehr Zeit!

Christian Hunziker

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